News:

Die Rock-Beat Challenge 2023 hat angefangen und wir sind alle gespannt auf die Ergebnisse Mitte Dezember, wenn dann die Sieger feststehen und die Pokale verteilt werden! Bis dahin, viel Erfolg!

Calvin Cathal
Wer bin ich?

Calvin Cathal

Eine Geschichte über den Schlagzeuglehrer.

Tübingen, im Herbst 1981. Als fünfjähriger Knirps mit Lolli und einer Beatles-Pilzfrisur, war ich zum ersten mal auf einem Jazz-Konzert meiner Mutter Ela Blach. Damals und heute eine bekannte Jazz-Musikerin, die mit ihrer Band „Laboratorium“ tourte und mich und meinen musikbegeisterten Papa gelegentlich mitnahm. Als die Band dann eine Pause einlegte und hinter der Bühne verschwand, lugte ich durch den Vorhang und erblickte ein nicht besetztes Schlagzeug-Set. Das Publikum rief nach „Zugabe“ und ich verspürte den unbedingten Drang selber zu spielen, sodass ich einfach die Bühne betrat, mich an das Schlagzeug setzte und anfing, meinem Talent freien Lauf zu lassen. Als ich fertig war und aufstand, war ich wahnsinnig glücklich und verneigte mich lächelnd vor der Menge. In diesem Moment stand meine Berufung als Schlagzeuger für mich fest.

Die folgenden Jahre waren durch die Musik der 80er und 90er Jahre sehr prägend für mich. Von morgens bis abends lief im Radio ständig Pop und Rock, manchmal auch Metal. Dabei saß ich am Küchentisch und trommelte mit den Händen und Füßen die gespielten Lieder nach. Aufgewachsen in Pforzheim (Baden-Württemberg) hatte ich mein Schlagzeug in meinem Kinderzimmer stehen und konnte es kaum erwarten, mich nach der Schule daran auszutoben. Meine Nachbarn ertrugen damals geduldig meine gelegentlich lauten Trainingseinheiten…

Da ich immer besser spielte, entschieden meine Eltern für mich im Alter von 9 Jahren einen professionellen Schlagzeuglehrer zu engagieren. Der gute Mann war ein professioneller Perkussionist mit dem Namen Marek Bomski. Mit den Jahren steigerte ich immer mehr meine Präzision, mein Rhythmusgefühl und die eigene Kreativität. Die Notenkunde, die ich durch den Schlagzeuglehrer erlernte, hatte nur Vorteile für mich. Mit ihr konnte ich Rhythmen spielen und verstehen, die mir sonst schwer gefallen wären. Damals reiste mein Vater viel nach Amerika und nahm mich sehr oft mit. Dadurch bot sich mir die Möglichkeit, an dem berühmten Musikfestival „Detroit Summer Funk Days“ teilzunehmen und viele gute und erfahrene Schlagzeuger zu sehen und kennenzulernen. Zu dieser Zeit war ich Mitglied des Jazzprojektes meiner Mutter, deren Platte „Everything must change“ dann 2007 veröffentlicht wurde.

In meiner Jugendzeit suchte auch ich nach Vorbildern und dies ist ein ganz normaler und sehr wichtiger Prozess in der Entwicklung eines Musikers. Ich persönlich fand meine Vorbilder in den Schlagzeugern bekannter Heavy-Metal Bands und sie inspirierten mich durch ihre individuellen Talente. Aber auch die Popmusik und der Hip-Hop der 80er und 90er Jahre waren in meinem Leben immer sehr präsent und prägend. Als heranwachsender junger Mann hatte ich den immer stärker werdenden Wunsch, in einer Band zu spielen. Die erste Band in der ich spielte, war die in Pforzheim regional bekannte Band „The Wombles“ und wir spielten Hard-Rock Musik. Ein paar Jahre später spielte ich in der Heavy-Metal Band „Fortress“ in Pforzheim, in der wir neben eigenen Stücken auch ganze Cover-Songs von nahmhaften Heavy-Metal Bands spielten. Danach bekam ich die Chance in der international bekannten Metal-Band „Isegrim“ zu spielen, die meine nächste Station wurde. Die Schulzeit stand an und nach dem Fachabitur habe ich eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten im öffentlichen Dienst bei der Stadt Karlsruhe abgeschlossen.

Um mein Talent am Schlagzeug noch weiter auszubauen und zu perfektionieren, besuchte ich die „Modern Music School“ bei Gerald Weiland in Pforzheim. Damals hat mich Stefan Höll auf meinem Weg nach Verbesserungen angeleitet und dafür war und bin ich ihm sehr dankbar. Meine persönliche Erfahrung ist, dass gute Schlagzeuger auch von anderen guten Schlagzeugern etwas lernen können. Ein Austausch auf hohem Niveau sozusagen. Eines Tages kam der kleine Daniel auf mich zu und fragte, ob ich ihm ein paar tolle Tricks zeigen könnte. Zwei Wochen später war er mein erster Schüler. Mit der Zeit kamen immer mehr Schüler hinzu und so wurde meine erste kleine Schlagzeugerschule geboren. Meine Bekanntheit & Reputation wuchsen und so boten mir andere Musikschulen Stellen an, deren Schüler in ihrem Hause zu unterrichten. Seit 2010 unterrichtete ich in der „Rockton Musikschule“ in Pforzheim und dann in der Musikschule „Schickle“ für die Ortschaften Eisingen und Remchingen. Kurze Zeit später folgten die Musikschule „ConTakt Musik-Point“ in Ötisheim und die Musikschule „Kölmel“ in Baden-Baden.

Ich lernte meine jetzige Lebensgefährtin kennen und durch die große Distanz entschlossen wir uns gemeinsam, in Essen zu leben. Nachdem ich mich in meiner neuen Heimat zwischen Zechen, Pommes Rot-Weiß und viel Fußball eingelebt hatte, suchte ich einen neuen Wirkungskreis als Schlagzeuger und natürlich sollte die Schlagzeugerschule ihren neuen Sitz im schönen Ruhrgebiet haben! In Essen hatte ich endlich einen geeigneten Raum für die Schlagzeugerschule gefunden. Meine Lebensgefährtin stand voller Entsetzen in einem verlebten, verstaubten und leeren Raum… Doch ich hatte sofort hunderte Ideen in meinem Kopf, die ich unbedingt umsetzen wollte. Durch viel Schweiß und wochenlange Arbeit wurde der muffige und leere Raum zu einem wunderschönen Studioraum umgebaut. Nun blicke ich zuversichtlich in die Zukunft und sage allen Lesern, wie es im Ruhrgebiet lange Tradition ist, ein herzliches „Glück auf!“.